Bukit Lawang und Gunung Leuser Nationalpark

Dschungel-Trek zu den Orang Utans und Thomas-Languren

Sie reagierten nicht auf uns. Aber was hatten wir uns vorgestellt? Vielleicht einen netten Gruß unter Primaten: Hallo homo sapiens? Oder Aggression? Um Futter betteln? - Wir hatten vorher gewusst, dass Orang Utans friedliche Pflanzenfresser sind. Aber irgendeine deutliche Reaktion auf unser Auftauchen in ihrem Wald hatten wir schon erwartet.

Wir waren erst durch Kautschukbaum-Plantagen einen Hang hinauf gestiegen und dann in den Dschungel eingebogen. Über schmale morastige Pfade, rutschige Wurzeln und Felsen (es hatte in der Nacht geregnet) ging es weiter bergauf. Plötzlich deutete unser Guide in die Bäume: "Orang Utan!" Es handelte sich um eine Orang Utan Mutter mit ihrem Kleinen. Sie kletterte langsam vorneweg und behielt dabei das Kleine im Auge, das ihr folgte. Orang Utans müssen das Klettern erst lernen, und das vielleicht 3 oder 4 Jahre alte Junge, das wir beobachteten, war noch nicht ganz sicher in der Beurteilung der Tragfähigkeit dünnerer Bäumchen. So senkte sich ein dünner Baum unter seiner Last fast bis zum Boden, sodass wir es recht nahe vor uns hatten ... was aber weder das Kleine noch die Mutter zu stören schien. Wir konnten Fotos machen, aber fühlten uns letztlich schlicht ignoriert.

 

Orang Utans schlafen in Nestern, die sie jeden Tag neu bauen. Sie verflechten dazu in den Baumkronen Zweige und Blätter zu einer stabilen Konstruktion. So machen das auch die anderen Menschenaffen, Gorillas, Schimpansen und Bonobos. Man hat festgestellt, dass diese täglich neu gebauten Nester deutlich sauberer sind und weniger Bakterien enthalten als Betten von Menschen. Kein Wunder, wenn man täglich die 'Bettwäsche' wechselt ... Wir stöberten auf unserer Tour einen großen männlichen Orang Utan auf, der gerade seinem Nest entstieg und gähnte, bevor er weiter kletterte. Eindrucksvoll, aber nicht gefährlich.

Auch die zahlreichen Thomas-Languren - Thomas leaf monkeys, presbytis thomasii - mit ihren witzigen 'Frisuren' zeigten keine Scheu vor uns. Gerne staubten sie mal 'ne Banane ab, aber sie waren nicht 'puschy', im Gegensatz zu den Makaken, die wir später in Bukit Lawang erleben sollten. - Ein etwas hemmungsloser Kanadier, der sich uns unterwegs angeschlossen hatte, gab den Languren Händchen. Das soll / darf man nicht, vor allem, um keine Bakterien auf sie zu übertragen, sagte unser Guide. Der Kanadier verstand es nicht, oder wollte nicht. Er war halt ein wenig 'einfach'.

Orang Utan bedeutet 'Waldmensch'. Wir, Homo sapiens (so sehen 'wir' 'uns'), sind Orang Orang. Es gibt in Indonesien u.a. noch Orang laut, Seemenschen, das sind die Seezigeuner, die draußen auf dem Meer leben, und auch noch andere Orangs ...

Die Orang Utans, die sich im Urwald nicht weit von Bukit Lawang aufhalten, sind aus Gefangenschaft befreite und ausgewilderte Tiere, die an Menschen gewöhnt sind. Der Gunung Leuser Nationalpark (UNESCO Welterbe-Stätte) im Norden Sumatras, an dessen Rand Bukit Lawang liegt, bietet einer Reihe bedrohter Tierarten Schutz. Neben den ca. 5.000 Orang Utans leben hier auch noch wenige Sumatra-Tiger und -Nashörner, die man aber üblicherweise nicht zu Gesicht bekommt. Große Spinnen und Schlangen begegnen einem schon eher, oder, wenn man Glück hat, auch nicht. - Dschungeltreks unterschiedlicher Länge, wahlweise auch mit einer Übernachtung im Urwald und Rafting über den wilden Bohorok-Fluss, organisieren die Guest Houses in Bukit Lawang. 

Etwas unschön sind die Blutegel. Ich hatte einen rechts oberhalb des Gürtels, und einen in der Unterhose, dort, wo man das als Mann nicht gerne hat. Jawohl. Trotz langer Hose, die unten und oben ganz gut abgedichtet war. Ist eben so, durchsucht euch spätestens abends in der Dusche. Und gegen die Mücken hilft Johnsons Off. Wenn ihr schon gestochen seid, wirkt der elektrische Stichheiler Bite away Wunder (Näheres auf dieser Seite). Zu weiteren Gesundheitsaspekten Näheres hier.

 

 


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