Im Land der Minahasa

Nordost-Sulawesi: Märkte, Pagoden, Gräber und Vulkane

Die Landschaft im Nordosten Sulawesis ist geprägt von markanten Vulkanen, deren Auswurf gute Böden für fruchtbare Landwirtschaft bietet, und tropischem Regenwald.

Die Stadt Tomohon am Fuße des Vulkans (=Gunung) Lokon bildet das lebhafte Zentrum des Hochlands, das Kern des Siedlungsgebietes der Minahasa ist.

Die Minahasa sind die größte Bevölkerungsgruppe in Nord- / Nordost-Sulawesi. Sie lebten in einer steinzeitlichen Kultur und waren Kopfjäger, bevor sie ab dem 17. Jh. zuerst von den Portugiesen, dann von den Holländern kolonialisiert wurden. Manado wurde zu einem wichtigen Hafen für die Handelsschiffe von und zu den Molukken, den Gewürzinseln. Trotz mehrfacher Auseinandersetzungen mit den Kolonialherren nahmen die Minahasa bald deren Religion und Kultur an, letztlich so stark, dass sich 1947 eine Gruppe mit Namen “twelfte Provincie” für den Anschluss eben als 12. Provinz an die Niederlande einsetzte. Heute sind ca. 97% der Minahaser Christen.

Warugas, Steinsarkophage der Minahasa, wie sie bis ins 19. Jh. in Verwendung waren, sind oft mit interessanten Reliefs und Figuren versehen. Die Toten wurden in sitzender Haltung bestattet. In Airmadidi kann man einen Friedhof mit mehreren gut erhaltenen Waruga besichtigen.

Minahasa-Website mit Karten
Artikel über die Kebong-Wirtschaft (Agroforst-Wirtschaft) der Minahasa
Alexandra Kraatz: „No meeting without eating“ - Ahnen-Feste der Minahasa in Nord-Sulawesi (PDF)


Speziell in und um Tomohon trifft man auch auf viele Chinesen. Die Ekayanan-Pagode bei Tomohon mit ihren neun Dächern erscheint uns ziemlich bunt, aber rot und gold sind nun einmal die wichtigsten Farben für Chinesen (rot steht für Leben, Kraft und zieht Glück an, gold für Weisheit und Macht). Eindrucksvoll sind die goldenen Statuen, die Lohans. Ein Lohan ist jemand, der nach Auffassung des Theravada-Buddhismus dem Achtfachen Pfad gefolgt ist. Die meist 18 Lohans verkörpern auf verschiedene Weise die Überwindung des und Lösung vom Irdischen. Nagasena zum Beispiel reinigt mit einem Stöckchen seine Ohren, um nichts Böses zu hören. Er gilt als beredsam und debattierfreudig. Lohan Kanaka der Vatsa ist ebenfalls ein guter Debattierer, bewahrt dabei immer lächelnd die Contenance und wirbt für Glückseligkeit. Mehr über Lohans hier (englisch).

Der Markt von Tomohon bietet für uns ziemlich ungewöhnliche Bereicherungen der Speisekarte: Neben den üblichen Fischen, Hühnern und Schweinen auch Ratten, Flughunde, Katzen und Hunde, Schlangen …

 

ACHTUNG: Da man dort offenbar alles isst, was vier Beine hat und kein Tisch ist, sind die Bilder vom Markt nichts für Jeden!

 


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