Die Kultur der Bugis / Buginesen


Die Bugis (Buginesen) sind eine der größten Bevölkerungsgruppen auf Sulawesi. Sie besiedeln vor allem die Küsten, weniger das Binnenland in Süd-Sulawesi. Es handelt sich um Austronesier, die ab 2.500 v. Chr. auf Sulawesi nachweisbar sind. Traditionell sind die Buginesen Fischer, Seefahrer und Händler, heute auch vielfach Reisbauern. Zu Zeiten der europäischen Gewürzhändler waren die buginesischen Piraten gefürchtet, die mit ihren schnellen, oft schwarzbesegelten Segelschiffen in den Gewässern des heutigen Ost-Indonesiens kreuzten. Heute noch bauen Buginesen diese Pinisi genannten Schiffe an der Südküste Sulawesis, vor allem in Tanah Beru. Traditionelle Pinisi-Frachtschiffe kann man in den Häfen sehen, z.B. in Makassar. Moderne Pinisi werden auch oft im Tourismus eingesetzt.

In Wikipedia findet man diesen schönen Satz:
“Respektiert und als Piraten gefürchtet, geachtet als Seefahrer, Händler und Abenteurer, schauten die Seefahrer Südostasiens stets nach vorn, suchten ihr Glück hinter dem Horizont über die gesamte indonesische Inselwelt und darüber hinaus.“

Obwohl Muslime, pflegen die Bugis zum Teil noch animistische Praktiken (Spiritismus, Ahnenverehrung). Sie leben in Stelzenhäusern, wie sie im gesamten indonesischen Archipel verbreitet sind. Die Art der Giebel der Häuser gibt Aufschluss über den Beruf des Hausherrn: Glatte Bretterenden bedeuten Bauer, geschwungene Fischer, aufwändige Reliefs Heiler, Arzt oder Hebamme.

Die fünf Geschlechter der Bugis

“Die Bugikultur kennt auch fünf verschiedene soziale Geschlechter. Diese fünf Geschlechter gelten als notwendig, um die Welt in Gleichgewicht und Harmonie zu halten “. Wikipedia
Die heterosexuellen Geschlechter sind Makkunrai, feminine Frauen, und Oroane, männliche Männer. Ergänzt werden diese durch Calalai, männliche Frauen, und Calabai, weibliche Männer, die die Verhaltensmuster und Kleidung des jeweils anderen Geschlechts praktizieren. Schließlich gibt es noch die Bissu, Hermaphroditen, die als Schamanen gelten und bei wichtigen Ereignissen (herrschaftliche Rituale, Hochzeit, Reise nach Mekka …) hinzugezogen werden, um die Geister positiv zu stimmen.
Bissu dürfen auch die Frauengemächer eines Hauses betreten. Deshalb werden sie oft mit der Hochzeitsdekoration beauftragt.

Eine buginesische Hochzeit

In Sengkiang hatten wir Gelegenheit, eine buginesische Hochzeit zu besuchen. Es war der zweite Tag der Hochzeit, der im Haus der Brauteltern gefeiert wird - der erste Tag wurde im Haus der Familie des Bräutigams gefeiert. Die reich geschmückte Braut sitzt in einer Nische, davor und drumherum ihre Familie. Die Braut soll nicht lachen, solange der Bräutigam nicht anwesend ist - was sollten sonst die Leute denken!

Draußen versammeln sich die Dorfbevölkerung und andere Gäste. Eingeladen sind alle, und so ist man auch als Tourist willkommen; wobei man ein Geschenk dabei haben sollte (ein kleiner Geldbeitrag ist immer willkommen).

Im Dorf bewunderten wir die Errichtung eines Hauses, und dann trafen wir noch den Zug des Bräutigams.


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